Die SPD-Kreistagsfraktion bedauert mit Nachdruck, dass die noch offenen zwei Punkte der Nachtflugregelung des Landtags vom Juni 1996 aus Gründen des Wettbewerbsrechtes juristisch und politisch nicht durchsetzbar sind. „Jetzt müssen neue Vorschläge auf den Tisch!“ fordern der Fraktionsvorsitzende Rainer Novak und der verkehrspolitische Sprecher Dietmar Tendler. Sie begrüßen das Schreiben des Bundestagsabgeordneten Uwe Göllner an den Landesverkehrsminister in Düsseldorf, worin Göllner ein Ersatzkonzept zur Lärmminderung fordert. „Wer tatsächlich an spürbaren Verbesserungen interessiert ist, wird jetzt mit pragmatischen und fachkundigen Vorschlägen aufwarten. Jeder Vorschlag ist willkommen.“
Heftige Kritik üben Novak und Tendler an Grünen-Sprecher Horst Becker, der wieder einmal von Skandal, von Schmierenstück und von Nachtflug-Netzwerk zwischen SPD und Flughafen spricht. Novak und Tendler: „Wer mit einem solchen Maulheldentum auf sich aufmerksam macht, muss sich fragen, welchen minimalen Stellenwert er in seiner eigenen Partei überhaupt hat.“ Denn das 22-Punkte-Programm des Landtages, mit dem nach Kommentierung Beckers die SPD die Bevölkerung an der Nase herumgeführt habe, sei mit ausdrücklicher Zustimmung der Grünen im NRW-Landtag verabschiedet und auf den politischen Weg gebracht worden. „Wen meint Becker denn mit „Schmierenstück“, vielleicht die eigene grüne Landespartei, in der Becker zunehmend die Rolle des sektiererischen Kritikasters aus der Provinz einnimmt?“ fragt die SPD.
„Becker sollte zunächst einmal einen parteiinternen Klärungsprozess innerhalb der NRW-Grünen herbeiführen, sofern er dafür über seinen eigenen Wahlkreis überhaupt Einfluss ausüben kann“, finden Novak und Tendler. Becker befinde sich insofern in einer tragischen Rolle, da er einerseits mit viel Fleiß und Sachkunde an dem Thema Lärmschutz arbeite, durch seine hemmungslosen Verbalattacken jedoch im entscheidenden Moment immer wieder die Türen zustoße. Damit werde den Bürgerinnen und Bürgern, die auf mehr Lärmschutz hoffen, letztlich ein Bärendienst erwiesen. Um so wichtiger sei es jetzt, dass auf dem Wege einer fundierten und sachlichen Argumentation und mit vernünftigen Gesprächen und Verhandlungen Stück für Stück Verbesserungen erreicht werden.