Überraschend hat die CDU-Mehrheit im Kreisplanungs-und Verkehrsausschuss den Antrag der SPD abgelehnt, als Alternative zu dem extrem teuren und Umwelt unverträglichen Bundesstraßenneubau durchs Siebengebirge kurz- und mittelfristig realisierbare pragmatische Lösungen zur Verkehrsentlastung gutachtlich untersuchen zu lassen. Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende und verkehrs-politische Sprecher Dietmar Tendler wundert sich darüber, dass die CDU dem Anliegen inhaltlich gar nicht widerspricht, sondern angeblich das Geld für den Gutachter sparen möchte. Tendler: „Nach ihrer bisherigen Beschlusslage ist die CDU jedoch dafür, den sündhaft teuren kombinierten Bau von Ennertaufstieg und Venusbergtunnel für rund 1.000 Millionen Mark in Auftrag zu geben. Dabei bewegt sich der Kostenanteil für ein Alternativgutachten im Größenbereich von unter 0,1 Promille zu diesen Baukosten.“
Tendler hält es für absurd, dass der Landrat als Chef der Kreisverwaltung mit der Alternativ-Untersuchung beauftragt werden soll. „Der Landrat ist einseitig Partei, da er sich seit langem auf das gegenteilige Ergebnis festgelegt hat. Ihn mit einem neutralen Gutachten zu beauftragen hieße, den Bock zum Gärtner zu machen“, kritisiert Tendler. Davon abgesehen habe bislang noch keineswegs glaubhaft ver-sichert werden können, dass die Kreisverwaltung überhaupt das entsprechende Personal für ein solches Fachgutachten auf höchstem Niveau besitzt. Jedenfalls, so Tendler, wird bei jeder Menge anderer Sachverhalte vom Landrat immer ganz locker Geld für Gutachter ausgegeben. „Hier wird eine Billig-Beerdigung inszeniert, da die CDU sich nicht traut, den Antrag öffentlich abzuschmettern“, vermutet die SPD.