Pleitewelle im Kreis – Landrat muss handeln!

Die jüngsten Erfolgsmeldungen vom Landrat und der Kreiswirtschaftsförderung wurden schnell von der Wirklichkeit eingeholt: 38,1 % mehr Insolvenzanträge im ersten Halbjahr 2001 gegenüber dem Halbjahr des Vorjahres, damit deutlich über dem Landesdurchschnitt (plus 24,7 %). So sehr es richtig ist, über die zukünftigen Aufgaben der Strukturförderungsgesellschaft nachzudenken, so sehr hat die SPD-Kreistagsfraktion immer wieder darauf hingewiesen, dass die Schularbeiten auch zu Hause im Kreis bewältigt werden müssen. "Der Kreis muss endlich seine aktive Dienstleistungsfunktion für die Betriebe im Kreis im Sinne einer aktiven Bestandspflege offensiver wahrnehmen und für die Kommunale Wirtschaftsförderung Impuls gebend unterstützend tätig sein, fordert Gerhard Diekmann, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion.

Seit 1993 bis 1999 hätten die Unternehmensabmeldungen deutlich schneller zugenommen als die Unternehmensanmeldungen. Dies habe zu einem kontinuierlichen und deutlichen Rückgang des positiven Saldos geführt. Diese Entwicklung müsse gestoppt und umgekehrt werden: "Die aktuelle Entwicklung zeuge überdeutlich, das viele Gespräche der Kreiswirtschaftsförderers im Ausland eine erfolgreiche Arbeit zu Hause nicht ersetzen könnten," so Diekmann. Eine moderne Bestandspflege sei gerade in Zeiten eines verschärften Strukturwandels angezeigt und müsse im Rhein-Sieg-Kreis einen deutlich höheren Stellenwert bekommen. Wenn ‚zu Hause‘ zuviel Substanz wegbreche, kostet dies Arbeitsplätze und könne nur mit einem kaum leistbaren Aufwand in der Ansiedlungspolitik wieder wettgemacht werden.