Der SPD-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Uwe Göllner hat vor dem Hintergrund der Überschwemmungen in Eitorf und Hennef eine regionale Überschwemmungs-Schutzkonferenz angeregt. Dabei soll eine kritische Gefährdungsabschätzung erarbeitet und für absehbare Überschwemmungseinsätze ein abgestimmter Aktionsplan aller möglicherweise zu beteiligenden Stellen entwickelt werden.
Göllner äußerte sich bestürzt über die Heftigkeit der Niederschläge am 28. August 2002, während derer er selbst in Eitorf weilte. Am Donnerstag informierte er sich aus Berlin, wo er an der Bundestagsdebatte über die Folgen der ostdeutschen Flutkatastrophe teilnahm, bei Kreisbrandmeister Walter Jonas. Göllner erinnerte an die fürchterliche Überflutung durch den Hanfbach in Hennef vor 10 Jahren und mahnte, dass solche Ereignisse im Verlauf regionaler Klimaveränderungen durchaus häufiger und noch heftiger stattfinden können. „Hierauf ist die Region eigentlich nicht in dem Umfang vorbereitet, wie es bei einer strategischen Planung sein könnte. der Menschen oder sogar Die Vermeidung der Gefährdung der Menschen und die Vorsorge vor dem Verlust von Hab und Gut selbst muss uns jetzt veranlassen, die latenten Gefahren anders sprich realistischer einzuschätzen, als dies vor den diesjährigen Sommer-Überschwemmungen der Fall war.“
Uwe Göllner und der Fraktionsvorsitzende Peter Ralf Müller äußern sich in einem Schreiben an den Landrat des Rhein-Sieg–Kreises. So soll in der Vorbereitung der angeregten Überschwemmungs-Schutzkonferenz eine auf Grund der in den letzten Wochen gemachten Erfahrungen realistische Gefährdungsabschätzung erarbeitet werden, die sich insbesondere auf das Rhein- und Siegufer bezieht, aber auch auf spezifische Gefährdungen durch schnell fließende und bei starken Niederschlägen stark und schnell anwachsende Zuläufe (auch der Erft) bezieht.
Für die Konferenz, zu der alle Städte und Gemeinden, Behörden und in Frage kommenden Einsatz- und Hilfsorganisationen eingeladen werden sollen, ist eine abgestimmtes Einsatzkonzept zu entwickeln. Dieses muss sich auf die Gefahrenvermeidung erstrecken, auf die Abwehr der unmittelbaren Überschwemmungsgefahr, auf mögliche Notfallhilfe für betroffene Menschen, Tiere und Gebäude und die schnelle Beseitigung der infrastrukturellen Schäden.
Im Vordergrund steht die Schaffung von Informations- und Koordinationsstrukturen, die bereits bei Andeutung gefährlicher Wetterprognosen die gebotenen Konsequenzen auslösen. Dabei sollte auch geprüft werden, ob die im Zivilschutz bekannten Alarmsignale auf besondere Überschwemmungsgefahren ausgedehnt werden können.
Göllner und Müller bitten darüber hinaus um Auskunft, ob bezüglich der als Vorfluter genutzten Flusszuläufe einschließlich ihrer technischen Bauwerke (z. B. Durchflüsse) Kapazitätsgrenzen existieren, die auf aktuellen Berechnungen beruhen und die Überinanspruchnahmen ausschließen. „Sollte dies nicht der Fall sein, so müssten in diesen Fällen Konsequenzen in Form von Baumaßnahmen bis hin zu gezielten Entsiegelungsprogrammen erwogen werden.“
In diesem Zusammenhang bekräftigt die SPD ihre Kritik an der Ausweisung des umstrittenen Gewerbegebietes Altebach 2 zwischen Eitorf-Altebach und Eitorf-Rodder. „Hier soll ein ökologisch hochwertiges Wiesengelände versiegelt werden, ohne dass der Bedarf oder verträgliche Alternativen fundiert geprüft wurde“, betonen Göllner und Müller.
Uwe Göllner setzte sich heute morgen mit dem Landeswirtschaftsministerium in Verbindung, um eine zügige Mittelbereitstellung zur Reparatur und Absicherung der Siegtalstraße bei Eitorf-Bach zu erreichen.