Das war starker Tobak, was Kreisumweltdezernent Michael Jaeger (CDU) im Umweltausschuss des Kreistages auf beharrliches Nachbohren des SPD-Kreistagsabgeordneten Achim Tüttenberg schließlich zugab: Die Kreisverwaltung steht hinter dem Vorschlag im sogenannten Erholungslenkungskonzept für die Wahner Heide, wonach der Troisdorfer Stadtteil Alten-rath in seiner verkehrlichen Anbindung stark eingeschränkt werden soll. Die direkte Verbindung von Altenrath zur Stadtmitte – die sogenannte Panzerstraße – soll komplett gesperrt und eingezogen werden. Die Alte Kölner Straße, Verbindung von Altenrath nach Porz-Grengel, sowie die Hasbacher Straße zwischen Altenrather Tanklager und Rösrath-Hasbach sollen an Wochenenden gesperrt werden.
Hiergegen machte die SPD im Kreistag wie auch im Troisdorfer Stadtrat massiv Front – und erzielte auch gleich am nächsten Tag einen durchschlagenden Erfolg. Nicht nur dass der Bau- und Verkehrsausschuss des Troisdorfer Stadtrates diese Straßensperrungen zurückwies. Kreisdezernent Jaeger, der den Protest wohl unterschätzt hatte, ruderte kräftig zurück und ließ per Telefonat im Rathaus in die Sitzung des Troisdorfer Ausschusses vermelden, dass die Kreisverwaltung doch von dem Sperrungsvorhaben Abstand nehme. Man wolle nicht den sehr sinnvollen weit überwiegenden Teil des Erholungslenkungskonzeptes mit den umstrittenen Sperrungsplänen belasten.
Genau das hatte aber bereits vorgestern im Kreisumweltausschuss SPD-Mann Achim Tüttenberg genauso erklärt. „Man muss höchst wachsam und notfalls auch kampfbereit sein, wenn sich problematische Vorstellungen einer großen Verwaltung abzeichnen, denn sonst verdichten und verselbständigen sie sich schneller, als man sich versieht.“ Die anderen Par-teien im Kreisumweltausschuss – CDU, FDP und Grüne – haben übrigens allesamt zu den Sperrungsplänen der Kreisverwaltung geschwiegen.