Die SPD-Kreistagsfraktion hat die Entwicklung eines Konzeptes zum
stufenmäßigen Aufbau einer sogenannten Wahner-Heide-Station auf dem Gelände der bisherigen Kaserne Troisdorf-Altenrath beantragt.
„Eine solche Station soll Dreh- und Angelpunkt vielfältiger und notweniger Aktivitäten zum Schutz der Wahner Heide werden“, erläutern die Troisdorfer Kreistagsabgeordneten Ursula Gliss-Dekker, Gerda Recki, und Achim Tüttenberg. Dabei stehe die Organisation von Biotopschutz und -entwicklung und die notwendige Pflege- und Bewirtschaftungsorganisation in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesforstamt Wahner Heide im Vordergrund. Hinzu komme die Renaturierung der nicht mehr für naturschutzgerichtete Folgenutzungen benötigten Kasernenflächen. Mit dieser Position übt die Kreis SPD einen nahtlosen Schulterschluss mit den für die Wahner Heide sehr engagierten Naturschutzverbänden.
Mit dem Aufbau der Wahner-Heide-Station auf dem bisherigen Kasernengelände ist die Chance verbunden, vorhandenen Gebäudebestand im Sinne des Naturschutzes zu nutzen und die vorm Standort her nur unter Übergangsgesichtspunkten hinnehmbaren Depots in unmittelbarer Nähe wertvollster Feuchtbiotope aufgeben zu können.
Da es gerade eine jahrhundertealte nachhaltige Heidewirtschaft war, die die heute überregional bedeutsame Schutzwürdigkeit der Wahner Heide als Rückzugsgebiet für eine Vielzahl andernorts nicht mehr vorfindbarer Tier- und Pflanzenarten der Roten Liste begründete, ist für die Zukunft des Naturschutzgebietes Wahner Heide eine moderne ökologische Heide- und Waldwirtschaft unentbehrlich. Sie benötigt für ihre Zweckerfüllung Lagerflächen für Geräte, Futtermittel für die in der Weidewirtschaft eingesetzten Tierherden und für diese auch Überwinterungsquartiere.
„Es käme einer volkswirtschaftlichen Absurdität gleich, wenn man den hierfür vorhandenen und geeigneten Hallenbestand der bisherigen Kaserne Altenrath aus fundamentalistischen Gesichtspunkten für viel Geld beseitigen und somit für den Schutz der Wahner Heide vernichten würde“, betonen Gliss-Dekker, Recki und Tüttenberg.
Daher lehnt die SPD im Rhein-Sieg-Kreis die von der CDU geforderte Totalabräumung des Kasernengeländes, die nach Berechnungen mehr als 9 Mio. € verschlingen würde, ab.
Stattdessen kann sich die SPD-Kreistagsfraktion wie auch das Bündnis für die Wahner Heide eine Wahner-Heide-Station auch als Ausgangspunkt für geführte oder individuelle Wanderungen vorstellen. Die diesbezüglich entwickelten Vorstellungen des Bündnis (u.a. ein Heide Gasthaus oder auch eine Ferienlogistik) hält die SPD-Kreistagsfraktion für außerordentlich begrüßenswert, so dass die Politik nach Möglichkeiten suchen sollte, solche kreativen Ideen umweltverträglich umzusetzen anstatt Planierraupen die Basis für solche Kreativität zerstören zu lassen.
Vor diesem Hintergrund beantragt die SPD-Kreistagsfraktion, dass sich der Arbeitskreis Wahner Heide des Umweltausschusses mit dem Konzept für eine Wahner-Heide-Station befasst und hierzu eine Anhörung mit den Naturschutzverbänden durchführt. Dabei sollen deren Finanzierungsmodelle vorgestellt und mit einer konstruktiven Prüfung versehen werden. Um zweifellos nicht unkompliziertem Sponsoring auf dem Weg zur Realisierung kreativer Zukunftslösungen nicht von vornherein den Boden zu entziehen, beantragt die SPD-Kreistagsfraktion weiterhin einen förmlichen Beschluss, wonach der Rhein-Sieg-Kreis einen Totalabriss der Altenrather Kaserne bis auf Weiteres ablehnt.