Dabei ist der Vorschlag gar nicht so neu, er wurde von den politischen Mehrheiten in Kreis und Stadt Troisdorf bislang nur immer wieder abgeblockt. Bereits im September 2001 hatte die Troisdorfer SPD-Abgeordnete Ursula Gliss-Dekker Bedenken gegen den Standort Eschmarer Mühle für die Biostation geltend gemacht und das bisherige Altenrather Kasernengelände der belgischen Streitkräfte hierfür ins Gespräch gebracht.
Dieser wie auch der weitergehende SPD-Vorschlag, das Kasernengelände nicht komplett abzureißen, sondern die dafür geeigneten intakten Gebäude für organisatorische Zwecke des Naturschutzes und der Pflege der offenen Heidelandschaften zu verwenden, wurde von der CDU bislang abgeschmettert.
„In welche Sackgasse uns diese Blockadehaltung in Sachen Biostation geführt hat, ist in Troisdorf durch das Debakel mit der Eschmarer Mühle jedem offenkundig geworden. Jetzt geht es hoffentlich endlich um kreative Problemlösungen statt um die übliche Rechthaberei der absoluten Mehrheit“, wünscht sich SPD-Fraktionsgeschäftsführer Achim Tüttenberg.
Die Biostation im Camp Altenrath – das würde die Bemühungen der Wahner Heide-Verbände für ihr Konzept eines Landschaftszentrums mit angeschlossenem Informations-und Gastronomiebereich für Wanderer und Radfahrer nachhaltig stärken. Tüttenberg begrüßt ausdrücklich, dass die Troisdorfer Grünen sich dieser Position der SPD und der Umweltverbände mittlerweile ebenfalls öffentlich angeschlossen haben. “Wir wollen keine Alleingänge, sondern Bündnisse für diese ökologisch notwendige Entscheidung, erklärt Tüttenberg.
Damit unterscheiden sich die Troisdorfer Grünen wohltuend von der ideologischen Extremposition der Kreis-Grünen, die als permanentes Anhängsel der CDU-Mehrheit gegen die Umweltverbande den Totalabriss des Kasernengelendes fordern obwohl dies für einen Aufwand von mehreren Millionen Euro lediglich einen netto Zuwachs von zirka 1% an Freifläche für die Wahner Heide bewirken würde.Ursula Gliss-Dekker: „Mit diesen Millionen könnten unstrittig weit sinnvollere notwendigere ökologische Investitionen getätigt werden. Deshalb ist es gut, das sich die Troisdorfer-Grünen diesbezüglich von ihrer Kreistagsfraktion klar distanzieren.“