Mehr Mobilität im Kreis durch S-Bahn-Linie 13

„Eine deutliche Verbesserung für alle Fahrgäste“ bringt nach Ansicht des verkehrspolitischen Sprechers der SPD-Kreistagsfraktion, Dietmar Tendler, die geplante rechtsrheinische S-Bahn-Linie 13. Dreimal pro Stunde wird die neue S 13 ihre Haltestellen anfahren und damit auch die Flughafenverbindung für Pendler erleichtern.

Die neue Linie soll in der ersten Bau- und Betriebsstufe ab 13. Juni 2004 von Köln über den Flughafen Köln/Bonn nach Troisdorf führen. Sie wird an Werktagen tagsüber im 20-Minuten- und abends im 30-Minuten-Takt fahren, so dass sich zusammen mit der bestehenden S 12 für die Fahrgäste ein komfortabler 10-Minuten-Takt ergibt. Auch der Regionalexpress RE 8 wird dann über den Flughafen geleitet.

In der zweiten Betriebsstufe, vorgesehen für den Zeitraum von 2006 bis 2008, soll die Verbindung über Sankt Augustin-Menden, Vilich und Beuel nach Bonn-Oberkassel weitergeführt werden. Besonders begrüßt wird der Ausbau von den Sankt Augustiner SPD-Kreistagsabgeordneten Elke Witte und Gerhard Diekmann. „Ich freue mich vor allem für die Mitbürger in Menden, die bisher nur halbstündlich angebunden sind und mit der S 13 einen 20-Minuten-Takt hätten“, sagt Elke Witte. Dies helfe, den Rückgang der Fahrgastzahlen zu stoppen und den Bahnhof Sankt Augustin-Menden neu zu beleben.

Auf den Vorteil der neu eingerichteten Zwischenbahnhöfe und der engeren Vertaktung verweist Kreistagsmitglied Gerhard Diekmann, dessen Kommunalwahlkreis eine Seite der S 13 und des Bahnhofs berührt: „Mehr Menschen aus der Region erhalten eine zügige Verbindung zum Flughafen.“ Das dürfte nicht zuletzt für betroffene Pendler interessant werden, die in Richtung Berlin unterwegs sind. Auch Diekmann, der selbst in Menden wohnt, hätte dann häufiger die Chance, auf den Zug umzusteigen. „Ich müsste mich nicht mehr von meiner Frau zum Flughafen bringen lassen.“

Wann konkret die neue S-Bahn-Linie 13 auf dem Abschnitt zwischen Troisdorf und Bonn-Oberkassel starten kann, hängt vom Baufortschritt ab und davon, ob rechtzeitig Mittel aus dem Topf von Bund und Landesregierung für die Deutsche Bahn als Bauherr fließen. Derzeit teilen sich S-Bahn-Linien, Güterverkehr und Regionalbahnen zwischen Köln und Koblenz bereits die bestehenden Gleisanlagen, so dass die ausgelastete Strecke für die neue S 13 um ein drittes und teilweise sogar um ein viertes Gleispaar zu erweitern wäre. Besonders teuer käme dabei der Streckenabschnitt an der Siegbrücke, die verbreitert werden müsste.

„Die Trennung von weiträumigem regionalen Verkehr und S-Bahn-Verkehr bringt in jedem Fall eine spürbare Verbesserung der Verkehrsverbindungen mit sich“, erklärt Winfried Wenzel vom Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS). Veränderungen in Ballungsräumen wie Bochum und Essen haben Fernwirkung, so dass die Regionalbahnen in NRW, die sich bislang die Gleise mit dem Güter- und Fernverkehr teilen, das Problem haben, immer „wegrücken“ zu müssen. S-Bahn-Linien auf eigenen Gleisen garantieren dagegen einen stabileren Takt. Auf den können sich Busunternehmen langfristig verlassen. Sie können dann ihre Fahrpläne besser koordinieren und brauchen sich nicht mehr Jahr für Jahr auf vier- bis fünfminütige Schwankungen einzustellen.

Noch im November wird das nächste Planungsgespräch zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen, Vertretern der Deutschen Bahn AG und dem VRS stattfinden. „Der VRS und seine Gebietskörperschaften drängen auf eine schnelle Umsetzung der Pläne“, versichert Dietmar Tendler, „sie können Bund und Land indes nicht zur Bereitstellung von Mitteln zwingen.“ Hier dürfte der Zwang zum Sparen noch eine große Unbekannte darstellen.