Halbherziger Einsatz für den Sport

Halbherzigen Einsatz für die Sache und inkonsequentes Verhalten wirft die SPD-Kreistagsfraktion führenden Repräsentanten des Kreissportbundes vor. Der Vizepräsident des Kreissportbundes, Wolfgang Müller, war am Montag mit seinem Protest gegen die Überleitung der Übungsleiter-Zuschüsse in eine allgemeine Sportpauschale an die Presse gegangen. Der Sportfunktionär und sein Kollege, der ehemalige Kreissportbund-Präsident Hans-Peter Colombo, sitzen aber gleichzeitig als CDU-Politiker im Kreissportausschuss und haben sich dort wenige Tage zuvor nur durch Schweigen hervorgetan, als eine Erhöhung der Kreiszuschüsse für Übungsleiter anstand.

„Ich habe durchaus Verständnis für öffentliche Aktionen von Sportfunktionären, wenn es um die finanziellen Belange der Sportvereine geht“, bekräftigt der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Dietmar Tendler, „aber absolut unbegreiflich ist mir das inkonsequente Verhalten der beiden Herren, die ihrer Verantwortung als sachkundige Bürger im Schul- und Sportausschuss so nicht gerecht werden.“

Noch bei den Haushaltsberatungen Ende November hatte die SPD-Fraktion den Landrat aufgefordert, jahrelang nicht mehr erhöhte Zuschüsse zur Ausbildung und Honorierung von Übungsleitern um 25.000 Euro auf 270.000 Euro anzuheben. Dieser SPD-Antrag wurde von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP abgelehnt. Aus den Reihen der CDU stimmte Wolfgang Müller schweigend für den SPD-Antrag, sein Fraktionskollege Hans-Peter Colombo enthielt sich der Stimme.

„Das offenbart den Interessenkonflikt“, betont der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Kreistag, Peter-Ralf Müller. „Wer in der Öffentlichkeit bei Dritten eine bessere Sportförderung anmahnt, um Bewegungs- und Gesundheitsförderung und soziale Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aufrecht zu erhalten, aber im eigenen Fachausschuss kein Wort über die Lippen bringt, der macht sich den Vereinen gegenüber unglaubwürdig.“