Die Verbesserung des Taktes auf der viel genutzten Linie 66 zwischen Bonn und Siegburg, eine Beschleunigung und damit auch eine bessere Anbindung mit dem Siegburger ICE Bahnhof war lange eine zentrale Forderung von Landrat Kühn (CDU).
Am 15.12.2003 beschloss der Verwaltungsausschuss der SSB (Elektrischen Bahnen Bonn und Rhein-Sieg), der die 66 betreibt, mit der Stimme des Landrates und der CDU-Vertreter eine Ausdehnung der Bedienung werktags Abends sowie Samstags und Sonntags.
Werner Esser, Mitglied des SSB Verwaltungsausschusses und verkehrspolitischer Sprecher der SPD Fraktion, bezeichnete damals die Angebotserweiterung als richtigen Schritt da die Zahl der Fahrgäste und die Anbindung des Bahnhofs Siegburgs dies rechtfertigten. Die Mehrkosten wurden mit 213.00 Euro für die Stadt Bonn und 136.500 Euro für den Rhein-Sieg Kreis beziffert.
Die Rechnung hat Landrat Kühn jedoch scheinbar ohne seine CDU-Kreistagfraktion gemacht.
Im Kreisverkehrausschuss wurde mit dem Hinweis auf die Kosten nur eine Angebotausweitung für Werktags und nur für ein halbes Jahr beschlossen. Am Wochenende sollte es so bleiben wie bisher. Anders als die CDU-Kreistagsfraktion hatte die SPD-Kreistagsfraktion in der Sitzung des Planungs- und Verkehrsausschusses am 6.2.2004 beantragt, den Beschluss des SSB-Verwaltungsausschusses zu übernehmen. Dietmar Tendler, stv. Vorsitzender SPD-Kreistagsfraktion Rhein-Sieg und verkehrspolitischer Sprecher dazu: "Die CDU Rhein-Sieg denkt im ÖPNV nur bis zur Kreisgrenze und regionale Verbesserungen sind wohl nicht gewollt".
Werner Esser ist schlicht fassungslos. "Das bringt uns nun überhaupt nicht weiter. Denn immer war klar, mehr Bahn kostet natürlich auch mehr Geld. Die Attraktivität der Zentren hat mit den verlängerten Samstagsöffnungszeiten erheblich zugenommen. Wir müssen auch durch ein verbessertes Angebot des öffentlichen Nahverkehrs reagieren.
Kühn kann nicht einerseits die Anbindung an den Siegburger Bahnhof fordern und dann nichts bezahlen wollen". Esser fordert eine Sondersitzung des SSB Verwaltungsausschuss, um eine Lösung zu finden.
Sonst sind die Fahrgäste die Verlierer des Siegburger Theaters.
Ansprechpartner: Werner Esser, Planungs- und verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion-Bonn, Tel:0228/94930915 (d), mobil: 0160-6623901
Dietmar Tendler, Stellvertr. Vorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion Rhein-Sieg,Tel.: 02243/2187; 02241/60939