Praktikum – Einstiegshilfe ins Berufsleben

Zum Schulbeginn am 6. September weisen SPD-Politiker im Kreistag auf ein neues Qualifizierungsprogramm hin, das ab Oktober die Schülerinnen und Schüler dabei unterstützt, betriebliche Praktikumsplätze zu finden. Betriebspraktika vermitteln wichtige Erfahrungen für die spätere Berufsausbildung und sind inzwischen oft Voraussetzung für ein Fachhochschulstudium. Der Bund stellt allein in diesem Jahr noch rund 11 Millionen Euro als Fördermittel für das Sonderprogramm bereit.

Das im Sommer vom Bundeskabinett beschlossene Sonderprogramm zur Einstiegsqualifizierung Jugendlicher (EQJ) fördert die Bereitstellung von Praktikumsplätzen in Betrieben und will gerade solchen Jugendlichen eine Chance geben, die nicht so leicht vermittelt werden können. „Dieses Förderprogramm ist gar nicht hoch genug einzuschätzen“, sagt der Landratskandidat und Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Peter-Ralf Müller, „wenn ich da meine eigenen Erfahrungen in Ausbildung und Beruf abrufe, kann ich nur jedem ans Herz legen, Betriebspraktika als große Chance und Einstiegshilfe zu nutzen. Im betrieblichen Alltag werden viele Vorurteile zurechtgerückt und wichtige Grundfertigkeiten vermittelt, die im späteren Berufsleben weiterhelfen.“

Mit dem Programm EQJ fördert der Bund ab 1. Oktober 2004 sechs bis zwölf Monate lange Betriebspraktika zunächst in zehn Schlüsselbranchen. Die Praktikumszeit kann auf eine spätere Berufsausbildung angerechnet werden und wird durch ein Kammerzertifikat höher bewertet als andere Praktika.

„Praktika haben gerade an den berufsbildenden Schulen, für die der Kreis zuständig ist, große Bedeutung“, betont der schulpolitische Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion, Dietmar Tendler. Wer den allgemeinen Teil der Fachhochschulreife ablegen möchte, brauche das einfach: „Das Praktikum ist notwendig, damit man dann überhaupt an der Fachhochschule studieren kann.“ Das neue Sonderprogramm erstattet den Betrieben jeden Monat die Praktikumsvergütung von bis zu 192 Euro und den Sozialversicherungsbeitrag von 102 Euro. „Bedingung ist ein Praktikumsvertrag zwischen dem Arbeitgeber und dem Schüler“, erklärt Dietmar Tendler, „außerdem muss der Jugendliche die Erstattung bei der örtlich zuständigen Agentur für Arbeit beantragen.“ Insgesamt stellt der Bund für das dreijährige Programm 267 Millionen Euro zur Verfügung.

Hintergrund für die Einrichtung des Sonderprogramms EQJ waren im Juni die Gespräche der Bundesregierung mit den Spitzenverbänden der Wirtschaft, die in einem Ausbildungspakt mündeten. Die Wirtschaftsverbände sagten zu, in den kommenden drei Jahren im Jahresdurchschnitt 30.000 zusätzliche Ausbildungsplätze und insgesamt 25.000 Plätze für betriebliche Einstiegsqualifikationen bereitzustellen. Das EQJ-Programm der Bundesregierung fördert gezielt die vereinbarten 25.000 Betriebspraktika.