Mehr Konzentration auf den Tourismus in der Region fordert der sozialdemokratische Landratskandidat Peter-Ralf Müller. Insbesondere Camping-Touristen und Reisemobilisten benötigten eine bessere Infrastruktur. Dieser Tourismussektor werde im Rhein-Sieg-Kreis sträflich vernachlässigt, obwohl vorliegende Studien ihm eine beachtliche Wirtschaftskraft attestierten. Die Kommunen sollten hier an einem Strang ziehen und koordiniert vorgehen, um die Wirtschaft zu beleben und damit Arbeitsplätze zu sichern.
„Wenn man mal von einigen Gemeinden am Rheinufer absieht, wird der Tourismus im Rhein-Sieg-Kreis immer noch unterschätzt und stark vernachlässigt“, stellt der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion und Landratskandidat, Peter-Ralf Müller, fest und verweist auf die Leitsätze zur Kreistagswahl, in denen seine Partei die Tourismusförderung deutlich als eine ihrer Prioritäten festgeschrieben hat. Die SPD sehe in der attraktiven Landschaft, im großen Spektrum für sportliche und kulturelle Aktivitäten und in der Nähe zu den Ballungsräumen von Rhein und Ruhr eine optimale Ausgangsposition.
„Wir dürfen unser Licht nicht unter den Scheffel stellen“, mahnt Peter-Ralf Müller, „Siebengebirge, Voreifel, Siegtal, Bergisches Land und andere einzigartige Schätze unserer Heimat müssen viel mehr gepflegt und bekannt gemacht werden, damit die Gäste kommen.“ Es geht dem sozialdemokratischen Landratskandidaten nicht zuletzt um eine bessere Infrastruktur für Camping- und Reisemobiltouristen, deren Wirtschaftskraft von vielen Gemeinden im Kreisgebiet noch nicht ausreichend erkannt sei.
„Dass Camping, Caravaning und Reisemobil-Tourismus interessante Wachstumsspannen bieten, hat eine vom Deutschen Tourismusverband vorgestellte Studie dieses Jahr mit konkreten Zahlen belegt“, erinnert Peter-Ralf Müller, „gerade die Reisemobilisten sorgen für beachtliche Umsätze in der Gastronomie, im Einzelhandel und im Dienstleistungssektor.“ Der Weltjugendtag und bevorstehende Sport-Großveranstaltungen dürften da seiner Meinung nach sogar noch Zuwächse bringen.
Umfragen ergaben, dass allein die Reisemobilisten außerhalb von Campingplätzen in Deutschland pro Kopf täglich schätzungsweise 37,20 Euro ausgeben, verteilt auf Verpflegung in der Gastronomie, Lebensmitteleinkäufe, sonstige Waren, Freizeit, Kultur, Unterhaltung, Sport, lokalen Transport und Parkgebühren sowie andere Dienstleistungen. Je 36 Prozent der Ausgaben verteilten sich auf Gastgewerbe und Einzelhandel, 26,4 Prozent auf Dienstleistungsunternehmen. Das bundesweite Potenzial dieser Gruppe von Reisemobilisten liegt bei 26,4 Millionen Personenübernachtungen und bei jährlichen Bruttoumsätzen von 982,1 Millionen Euro. Die Sozialdemokraten im Kreistag gehen davon aus, dass ein kommunaler Stellplatz, durchschnittlich mit fünf Reisemobilen à zwei Personen belegt, die Gemeindekasse täglich immerhin um 372 Euro aufbessern kann.
Camping- und Reisemobil-Touristen müssen deshalb nach Auffassung des SPD-Landratskandidaten im Kreis als Wirtschaftsfaktor ernster genommen werden. Wichtig seien gut abgestimmte konzertierte Aktionen und ein gemeinsames Konzept der Kommunen anstelle sporadischer Einzelaktivitäten. Anlage und Finanzierung von Stellplätzen seien problemlos, die Ausgaben für Einrichtung von Sani-Station und Stellplätzen überschaubar und durchaus zu schultern.
Die Kommunen sollten schleunigst gemeinsam mit den Interessenvertretungen der Reisemobilisten prüfen, wo neue Stellplätze angelegt und rentabel betrieben werden können. „Bei der Einrichtung kommunaler Stellplätze müssen wir natürlich jegliche Konkurrenz zu bestehenden Campingbetrieben vermeiden und wie im Siegtal das Landschafts- und Naturschutzrecht beachten“, ergänzt der SPD-Kreispolitiker.