Mit durchschnittlich 3,9 % fällt die von den Verkehrsunternehmen im VRS vorgeschlagene Preiserhöhung zum 1. Februar 2005 deutlich geringer aus als zunächst von vielen Unternehmen gefordert. Im Vorfeld hatten eine ganze Reihe von Unternehmen Preiserhöhungen von 7 – 10 % gefordert.
„Nicht zuletzt durch die von der SPD-Fraktion angestoßene Diskussion ist der Vorschlag der Unternehmen deutlich moderater ausgefallen als ursprünglich von Teilen der Unternehmen geplant. Dies ist richtig und verhindert, dass Kunden des ÖPNV durch zu hohe Preise abgeschreckt werden. 7-10 % Preiserhöhungen wären von der SPD-Fraktion eindeutig abgelehnt worden. Dem jetzigen Vorschlag können wir überwiegend zustimmen“, so Dietmar Tendler, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion, in der von der SPD geforderten Sondersitzung der VRS-Verbandsversammlung.
Gelegenheitskunden können in der Regel durch den Kauf von 4erTickets der Preiserhöhung weitgehend ausweichen. Die Kindertickets sind – was aus familienpolitischer Sicht sehr zu begrüßen ist – vielfach nicht erhöht worden. Die Erhöhung der Wochen- und Monatstickets fällt jedoch mit durchschnittlich 4,5 % sehr hoch aus. Hier muss zwischen Unternehmen und Politik eine langfristige Strategie entwickelt werden, um weitere Erhöhungen in dieser Größenordnung zu vermeiden.
Unser besonderes Augenmerk liegt auf denen, die über besonders geringe oder keine Einnahmen verfügen. Dietmar Tendler: „Es ist nicht akzeptabel, in diesem Bereich Preiserhöhungen über 4 % umzusetzen. Dies ist sozial nicht zu rechtfertigen und familienpolitisch falsch! Im Bereich der Tickets für Schülerinnen und Schüler und Auszubildende darf die Erhöhung durchschnittlich daher 3 % nicht übersteigen.“
Die Erhöhung der Kurzstrecke fällt mit 8,3 % außerordentlich hoch aus, auch wenn die Erhöhung über die zu Recht wieder eingeführten 4erTickets bei der Kurzstrecke durch die Kunden vollständig umgangen werden kann. Um hier langfristig Sicherheit zu bieten wird vorgeschlagen, den Tarifantrag bei der Bezirksregierung zwar in der vorgesehenen Höhe, aber mit einer Laufzeit bis zum 31.12.2006 und damit ein Jahr länger als die übrigen Tarife zu beantragen. Die SPD setzt sich daher eindeutig dafür ein, die Erhöhung bei der Kurzstrecke bis Ende 2006 festzuschreiben.
In den kommenden 2 Wochen werden mit den Unternehmen Gespräche geführt mit dem Ziel, unsere Positionen umzusetzen.
Da die Tagestickets in der Preisstufe 6 die Kosten für ein entsprechendes NRW-Ticket übersteigen wird vorgeschlagen, den Preis der Preisstufe 6 auf die Höhe der Preisstufe 5 zu senken.