Die SPD-Kreistagsfraktion appelliert an alle Beteiligten, die Diskussion über eine moderne Polizeiorganisation in Nordrhein-Westfalen als Chance für mehr Polizeipräsenz auf der Straße und einen effektiven Einsatz modernster Technik bei den Leitstellen zu nutzen. Fraktionsgeschäftsführer Achim Tüttenberg sieht es als enorme Gefahr an, wenn Verbesserungsansätze schon zu Beginn eines Diskussionsprozesses mit der Keule der politischen Emotionalisierung im Keim erstickt werden sollen.
Tüttenberg: „Niemand will die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger und deren Hab und Gut verschlechtern oder gefährden, das Gegenteil ist der Fall. Deshalb ist ein objektives Abwägen von Vor- und Nachteilen der in Rede stehenden Organisationsmodelle das Gebot der Stunde, und zwar auf der Basis fundierter Informationen einschließlich der bereits vorliegenden Erfahrungen anderer Flächenbundesländer.“
Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Peter Ralf Müller, fordert Landrat Kühn auf, bei der Polizeistruktur nicht schon wieder seinen offenkundigen „Anti-Bonn-Komplex“ zum Anlass für Stimmungsmache zu nehmen.
„Wenn der Polizeipräsident in Bonn bisher schon sehr gut für den Bereich der Gemeinden Swisttal oder die Stadt Königswinter arbeitet, warum sollte er das nicht genauso gut für die Stadt Siegburg oder die Gemeinde Eitorf können? Da ist eine Einarbeitung in geografische und strukturelle Besonderheiten erforderlich. Wer mir aber einreden will, dass ein als Jurist ausgebildeter Landrat mehr Kenntnisse in Polizeistrategie und Polizeitaktik hat als ein ausgebildeter Polizeibeamter im höheren Dienst, dem geht es um sich selbst statt um die Polizei.“