SPD fordert soziale Verantwortung ein

Trotz enger Finanzierungsspielräume fordert die SPD-Kreistagsfraktion, dass der Kreis seiner sozialen Verpflichtung weiterhin uneingeschränkt nachkommt. „Es kann nicht angehen, dass ausgerechnet Menschen mit Behinderungen finanziell benachteiligt werden, wohingegen Sport und Kultur uneingeschränkt gefördert werden“, sagt Harald Eichner, sozialpolitischer Sprecher der Fraktion. Der Landrat will den Fahrdienst für Behinderte um 25 % reduzieren. Dagegen sieht die SPD hier durchaus Möglichkeiten, durch ein besseres Management und Einbeziehung von freiwilligen Helfern das bisherige Leistungsangebot kostenneutral beizubehalten.

Außerdem will die SPD eine Verbesserung der gerontopsychiatrischen Versorgung. Eine Arbeitsgruppe der Kreisgesundheitskonferenz hat eine Liste von Vorschlägen erarbeitet, die dringend umgesetzt werden müssen, um ältere Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie ihre Angehörigen besser zu betreuen. „Die Zahl der alten Menschen im Kreisgebiet nimmt überproportional zu“, so Eichner, „das erfordert eine Sicherstellung der gerontopsychiatrischen Mindestversorgung in Form von individueller persönlicher Beratung und dem Aufbau einer Kontakt-und Informationsstelle. Wozu lassen wir uns von Fachleuten ein Versorgungskonzept erstellen, wenn wir dann nichts tun?“ Die SPD-Kreistagsfraktion will hierfür 50.000 Euro in den Haushalt einstellen.

Um 20.000 Euro erhöhen will die SPD auch den Haushaltsansatz für die Schuldnerberatung. „Die Zahl der Beratungsfälle ist im vergangenen Jahr um rund
30 % gestiegen, und auch für dieses Jahr ist eine entsprechende Steigerung wahrscheinlich“, sagt Eichner. „Die Schuldnerberatung arbeitet präventiv, sie kann Verelendungsprozesse verhindern, die – zu weit höheren Kosten – von der Allgemeinheit getragen werden müssen.“