Den jüngsten Gammelfleisch-Skandal, in den auch ein in Troisdorf ansässiges Unternehmen verwickelt ist, nimmt die SPD-Kreistagsfraktion zum Anlass, im Umweltausschuss am 1. Dezember 2005 eine schriftliche Anfrage zu stellen. Wie der umweltpolitische Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion und Meckenheimer Kreistagsabgeordnete Werner Albrecht mitteilt, sind für ihn und die SPD-Kreistagsfraktion der vorbeugende gesundheitliche Verbraucherschutz und die Lebensmittelsicherheit hohe Schutzgüter und Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge.
Die SPD-Kreistagsfraktion begrüßt daher das entschlossene Vorgehen des Kreisveterinäramtes im konkreten Falle. Die SPD-Kreistagsfraktion möchte wissen, woher das in Troisdorf gefundene und beschlagnahmte Gammelfleisch stammt und ob bereits vor der Routinekontrolle früher Gammelfleisch über den Lebensmitteleinzelhandel, Metzgereien, Restaurants, Imbiss-Buden etc. an Endverbraucher im Rhein-Sieg-Kreis gelangt ist. Jeder Lebensmittelunternehmer ist seit 1. Januar 2005 verpflichtet, die Rückverfolgbarkeit seiner Waren gemäß der unmittelbar geltenden EG-Basis-Lebensmittelverordnung Nr. 178/2002 sicherzustellen, so Albrecht. Zugleich soll die Kreisverwaltung beantworten, welche konkreten gesundheitlichen Gefahren für die Endverbraucher bestehen, die überlagertes Fleisch verzehrt haben. Abschließend Albrecht: "Sicher wäre es nicht gerechtfertigt, alle Akteure im Fleischgewerbe über einen Kamm zu scheren und von einem kriminellen Netzwerk oder gar von mafiösen Strukturen zu sprechen. Auffallend ist jedoch, dass es offensichtlich gerade im Fleischsektor einzelne schwarze Schafe gibt, denen das Handwerk durch verstärkte Kontrollen gelegt werden muss".