Neue Rheinbrücke bei Niederkassel, neuer Tunnel durchs Siebengebirge, neue Bundesstraße von Hennef durch den Westerwald – diese Utopien von CDU-Größen sind aus Sicht der SPD-Kreistagsfraktion nicht finanzierbar und hoch problematisch.
"Eine realistische Bestandsaufnahme gebietet, dass man sich davon verabschiedet", bewerten Fraktionschef Peter Ralf Müller und der verkehrspolitische Sprecher Dietmar Tendler die "Riesenwunschliste" von Straßenbaumaßnahmen, die im Rahmen der sog. Integrierten Gesamtverkehrsplanung derzeit in den Fraktionen beraten wird.
"Das laute öffentliche Wehklagen des Landrates über die diesbezügliche Einsicht des Bonner CDU-Verkehrsexperten und Vorsitzenden des Regionalrats Gerhard Lorth ist daher unehrlich.", so Müller und Tendler.
Statt mit markigen Worten schnell an die 100 Millionen Euro zu verbraten, sollte Landrat Kühn seine Parteifreunde in der Landesregierung auf dringend notwendige und viel kostengünstiger umsetzbare Ortsumgehungen im Rhein-Sieg-Kreis einschwören.
Der SPD-Landtagsabgeordnete Achim Tüttenberg hat überhaupt kein Verständnis dafür, dass die vor Ort unstrittige und von den Städten nachdrücklich geforderte Verbindung von der Teilumgehung Niederkassel-Ranzel bis zur Flughafenautobahn bei Troisdorf-Spich im Entwurf der Landesregierung unter "ferner liefen" platziert ist.
Ich werde alles daran setzen, um dieses Projekt deutlich nach vorn zu bringen, das für Niederkassel, Troisdorf-Spich und Porz-Wahn gleich wichtig und dringend ist!", betont Tüttenberg. In Spich sei eine funkelnagelneue Eisenbahnunterführung im Wert von mehreren Millionen Euro kaum sichtbar, fertig, aber nicht angeschlossen. "Wer jetzt die Aktivierung dieses Neubaus für 10-15 Jahre nach hinten schieben will, muss sich seine Kompetenz absprechen lassen."
Daher sei diese Entlastungsstraße L 274 n für 7 Millionen viel wichtiger als die Kühn’sche neue Rheinbrücke, die mit 50 Millionen so teuer wird, dass sie nie gebaut wird.