"So schnell, wie Kühn Milliarden-Forderungen in die Welt schleudert, ist er gefährlich rekordverdächtig", so bewertet der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Peter Ralf Müller den Forderungskatalog Kühns:
– Bau einer Autobahnverbindung zwischen A 3
Köln-Frankfurt) und der A 565 (Bonn-Meckenheim)
= Ennertaufstieg + Venusbergtunnel: 500 Mio
– Bau einer neuen Rheinbrücke zwischen Köln-Godorf
und und Niederkassel-Lülsdorf: 200 Mio
– Verlängerung der Autobahn A 560 über Hennef
hinaus durch den Westerwald nach Siegen/Gießen
(präziser: bis zur A 45 bei Herborn):
1 Milliarde? oder mehr?
Die Gefahr sieht Müller wie folgt begründet: Würde auch nur eines dieser Projekte auf das anteilige Budget der Region im überregionalen Straßenbau angerechnet, wäre dies das Aus für zahlreiche kleine, aber zügig realisierbare Ortsumgehungen (ob Bornheim-Sechtem, ob Much) und wichtige Sanierungsmaßnahmen (z.B. Siegtalstraße oder Siegbrücke bei Allner).
Müller: "Oder glaubt irgendein realitätsbezogener Zeitzeuge, dass Bund oder Land (egal in welcher Parteienkonstellation) das Euro-Füllhorn über den Rhein-Sieg-Kreis mit vollen Händen zusätzlich ausschüttet, bloß weil Kühn so viel auf einmal verlangt?"
Selbst der Bonner CDU-Verkehrsexperte Gerhard Lorth, Vorsitzender des Regionalrats und seit Jahren Mitglied im Verkehrsausschuss des Landtags, habe das Großprojekt Südtangente Bonn/Rhein-Sieg zu den Akten gelegt.
Die finanzierbaren Projekte für die Region,
– Verbreiterung von A 565 und A 59
– Ortsumgehungen in Much, Uckerath, Troisdorf-
Sieglar/Eschmar, Windeck-Leuscheid, Hennef-
Dondorf, Niederkassel, Bornheim-Roisdorf,
die Erneuerung der Siegbrücke bei
Hennef-Aller u.a.
sind sämtlich noch unter SPD-Regierungschefs und SPD-Verkehrsministern in Land und Bund bis 2005 auf Schiene gelegt worden und müssen nun abgearbeitet, statt durch immer hemmungslosere Forderungen des Landrats in Gefahr gebracht werden.
"Was lernen wir aus dem pompösen Auftritt des Landrats?", fragt Müller und gibt folgende Antwort:
– "Die heiße Luft reicht für einen Zeppelin.
– Kein ernst zu nehmender Landes- oder
Bundespolitiker hält seinen Milliarden-
Bauchladen für machbar, nicht einmal nach 2020.
– Kann ihm doch egal sein, vielleicht hört es
sich doch gut an?
So offenbart sich blankes Geschwafel: Wertlos.
Folgenlos. Verantwortungslos."