Die ambulante medizinische Versorgung der Menschen an der oberen Sieg ist bereits jetzt unzureichend, und es wird in Zukunft immer schwieriger werden, Ärzte für eine Niederlassung in dieser Region zu gewinnen. Es mangelt nicht nur an Fachärzten, auch die Betreuung durch Hausärzte droht zusammenzubrechen. Bürgermeister, Landrat und Bundestagsabgeordnete haben das Problem beraten, ohne eine Lösung zu finden.
Nun schlägt die SPD-Kreistagsfraktion vor, das Krankenhaus in Eitorf, eine zentrale Säule der gesundheitlichen Versorgung an der oberen Sieg, als Portal-Klinik in die ambulante Versorgung einzubeziehen. Dann könnten ambulante Leistungen im Krankenhaus erbracht und damit die ortsnahe stationäre Betreuung der Menschen sichergestellt werden, meint Harald Eichner, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion. Ein Konzept für eine Portal-Klinik liegt vor, es war seitens der Kreisverwaltung für das Krankenhaus in Rheinbach angedacht, darauf kann sofort zurückgegriffen werden.
Eine gute medizinische Versorgung sei im Übrigen auch ein wichtiger Faktor der Standortsicherung und erhöhe die Attraktivität eines Raumes.
Angesichts des Alterungsprozesses der Bevölkerung Windeck hat nach Bad Honnef den höchsten Anteil an alten Menschen einer Kommune im Rhein-Sieg-Kreis sollte nach Meinung der SPD aber auch die pflegerische und soziale Versorgung integriert werden.
Dazu sind aber bauliche, technische, personelle und strukturelle Änderungen erforderlich, die der Krankenhausträger allein nicht leisten kann. Das Konjunkturpaket II sieht vor, Mittel auch für die Modernisierung von Krankenhäusern und für den Ausbau von Betreuung und Pflege einzusetzen. Der Rhein-Sieg-Kreis ist verantwortlich für die allgemeine Daseinsvorsorge. Er ist auch in der Pflicht, die gesundheitliche und pflegerische Versorgung der hier lebenden Menschen sicherzustellen. Die SPD-Kreistagsfraktion fordert daher eine Anschubfinanzierung für dieses Konzept aus dem Konjunkturpaket II in Höhe von 2,5 Mio. Euro.