Nach dem Scheitern der Nationalpark-Pläne für das Siebengebirge und der Ankündigung des Verschönerungsvereins Siebengebirge, die Trägerschaft für den Naturpark Siebengebirge nicht mehr alleine wahrnehmen zu wollen, sorgt sich die SPD-Kreistagsfraktion um die Zukunft des ältesten Naturschutzgebietes in Deutschland. Ein Blick in den von Landrat Kühn am 11. Dezember 2009 in den Kreistag eingebrachten Haushaltsplanentwurf, so der umweltpolitische Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion und Meckenheimer Kreistagsabgeordnete Werner Albrecht, treibe jedem Naturschützer und Liebhaber des Siebengebirges tiefe Sorgenfalten auf die Stirn. In einer Fußnote im Produktbereich Natur- und Landschaftsschutz ist lapidar vermerkt, dass Landesmittel für Pflegemaßnahmen in Schutzgebieten in Höhe von 100.000 erwartet werden und das Siebengebirge erscheint lediglich in Klammern hinter dem Wort Schutzgebiete. Wenn dem Landrat das Siebengebirge wirklich ans Herz gewachsen ist, sollte sich dies auch in konkreten Zahlen im Haushaltsplan widerspiegeln, so der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Sebastian Hartmann. Die SPD-Kreistagsfraktion möchte daher in einer Anfrage wissen, welchen konkreten Gesamtbetrag einschließlich der erwarteten Landesmittel Landrat Kühn im Jahre 2010 tatsächlich für die Pflege und den Erhalt der Naturschutzgebiete im Siebengebirge ausgeben möchte. Hartmann, Albrecht und der Königswinterer Kreistagsabgeordnete Jürgen Kusserow, der auf Kreisebene seit Jahren ein ausgewiesener Umwelt- und Planungsexperte ist und in Königswinter zudem die Partei und die Stadtratsfraktion führt, haben jedoch in erster Linie die langfristige Sicherung des Naturparks Siebengebirge im Auge. Daher bitten Hartmann, Albrecht und Kusserow die Kreisverwaltung um Auskunft, welche Möglichkeiten diese sieht, um gemeinsam mit dem Land NRW, dem Rhein-Sieg-Kreis sowie den Städten Königswinter, Bad Honnef und Bonn sowohl die Trägerschaft für den Naturpark Siebengebirge unter enger Einbeziehung des VVS Verschönerungsvereins Siebengebirge – weiterzuentwickeln wie auch eine Verbesserung der Schutzmöglichkeiten für die als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Bereiche im Siebengebirge zu erreichen. Dazu SPD-Fraktionschef Sebastian Hartmann: Alle rechtlich und politisch realisierbaren Konzepte und Möglichkeiten müssen jetzt sorgfältig und intensiv in einem offenen Dialog mit den betroffenen Kommunen, den Naturschutzverbänden und den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort geprüft werden. In diese Prüfungen muss dabei auch die Möglichkeit einbezogen werden, ob das Siebengebirge als Nationales Naturmonument ausgewiesen werden kann. Das Bundesnaturschutzgesetz sieht seit der letzten Änderung im vergangenen Jahr neben Naturpark und Nationalpark erstmals die Möglichkeit vor, ab 1. April 2010 nationale Naturmonumente auszuweisen. Die Idee für diese Gesetzeserweiterung stammte vom Bonner SPD-Bundestagsabgeordneten Ulrich Kelber. Abschließend Hartmann, Albrecht und Kusserow: Langfristiges Ziel muss sein, den Natur- und Artenschutz im wunderschönen Siebengebirge, das zudem eine große kulturhistorische Bedeutung hat, zu verbessern bei gleichzeitiger Beibehaltung der Erholungsfunktion des Siebengebirges für den Ballungsraum Bonn/Rhein-Sieg.