
Die Zukunft können wir gestalten, wir müssen keine Angst davor haben! Franz Müntefering macht den 140 Zuhörern Mut. Er war auf Einladung der SPD Bad Honnef und der Rhein-Sieg-SPD in die Fachhochschule Bad Honnef gekommen. Mit großem Applaus wurde er im Auditorium empfangen.
Wir werden älter, weniger und bunter das war sei-ne These. Vieles werde sich grundlegend ändern. Daran ließ der ehemalige Parteivorsitzende der SPD keinen Zweifel. In bekannter, schnörkelloser Rhetorik, lebendig und überzeugend begeisterte er seine Zuhörer.
Mit einer Fülle von Zahlen untermauerte Müntefering seine Forderung, sich auf Veränderung einzustellen. Eine immer älter werdende Gesellschaft, in der die Zahl der Erwerbstätigen immer mehr zurückgehe, verlange auf vielen Gebieten ein Umdenken. Eine Forderung wiederholte der ehemalige Arbeitsminister und Vizekanzler mit besonderem Nachdruck: Alle Menschen müssen die möglichst beste Bildung erhalten. Bildung ist ein Menschenrecht, betonte er. Auf die aktuelle Intelligenzdebatte reagiert er nüchtern: Die Würde des Menschen ist unantastbar, egal welchen IQ der einzelne hat, und ich kenne eine Menge intelligenter Armleuchter. Es gehe darum, dass jeder die Möglichkeit erhalte, seine Fähigkeiten bestmöglich zu entwickeln. Das sei die Voraussetzung für Wohlstand in unserer sich wandelnden Gesellschaft. Dies gelte auch für die ausländischen Mitbürger. In diesem Zusammenhang sprach er sich auch dafür aus, dass Einwanderung einer klaren Regelung bedarf. Gleichwohl erwähnte er auch die Grenzen der Politik. Ob eine Gesellschaft wirklich menschlich ist, hänge von den Menschen selbst ab. Die Politik könne den Rahmen geben, aber das menschliche Miteinander hänge von jedem einzelnen ab. Er hob die Bedeutung derjenigen Bürgerinnen und Bürger hervor, die freiwillig Verantwortung für andere übernehmen und sich engagieren in Vereinen, Parteien und Verbänden.
Nach der Veranstaltung stand er noch für lockere Gespräche in der Campus-Kneipe zur Verfügung und plauderte mit zahlreichen Gästen.