
Seit vergangenem Jahr heißt die neue Regierungspräsidentin in Köln Gisela Walsken, SPD. So geriet der Besuch der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen im Kreisverband Rhein-Sieg (ASF Rhein-Sieg) am 11. Juli 2011 im Regierungspräsidium quasi zum Heimspiel. Zehn Rhein-Sieg-Sozialdemokratinnen ließen sich von der Chefin die auch für unser Kreisgebiet zuständige Behörde erläutern, in der insgesamt 1800 Mitarbeiter in sechs großen Abteilungen arbeiten.
An wichtigster Stelle steht die Kommunalverwaltung, aus deren Aufgaben sich die weiteren Abteilungen und ihre Arbeitsgebiete erklären.
In der Regionalplanung agieren Regionalräte, die sich wiederum in Ausschüsse aufgliedern. So steht vor dem Hintergrund des von der Bundesregierung beschlossenen Atomausstiegs der Braunkohle-Ausschuss wieder im Vordergrund, der die Umsiedlungsaktionen von Dörfern bei der Erschließung neuer Abraumgebiete (Hambach) zusammen mit RWE und den betroffenen Bürgern erarbeitet. Er ist auch Anrufungsstelle bei Bergschäden.
Ein weiterer Behördenschwerpunkt ist die Zusammenarbeit mit dem Schulministerium NRW, denn die Schulentwicklungspläne für die Städte und Gemeinden werden hier mit Düsseldorf abgestimmt. In diesem Jahr führt das zur Besetzung von 2300 neuen Lehrerstellen. Auch werden die Vorgaben für die geplante Inklusion (gemeinsamer Unterricht von behinderten und nicht behinderten Kindern) erstellt.
Über den Umwelt- und Arbeitsschutz ließ sich die ASF von Regierungspräsidentin Gisela Walsken im Rahmen ihrer Behörden-Zuständigkeit aufklären: So gibt es im Regierungsbezirk Köln 4500 Betriebe, die der Kontrollbehörde unterstehen. Hinzu kommen Planungsrecht und Schadensmeldungen im Umweltschutz. Allein 80 Mitarbeiter kümmern sich um Arbeitskleidung.
Damit Bescheide und Anordnungen juristisch wasserdicht sind, durchkämmen Fachabteilungen Gesetzestexte und vorlagen.
Auch das benachbarte Bonn beherbergt eine Unterbehörde des Regierungspräsidiums Köln: die Geobasis. In ihr werden Geodaten für Karten und Luftbilder von ganz NRW erfasst. Mit dem neuen Programm SABOS, welches Daten von Katasterämtern und GPS aufnimmt und speichert, können zum Beispiel Hochwasser-Gefährdungs-Zonen sehr genau erkannt werden.
Die Sozialdemokratin Gisela Walsken rannte bei der ASF Rhein-Sieg natürlich offene Türen ein, als sie ihr Konzept zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf innerhalb der ihr unterstellten Behörde erläuterte. So bietet das Regierungspräsidium seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen 146 mögliche Modelle von Teilzeitarbeit an, um den Familienaufgaben besser gerecht werden zu können.
Am schönsten passte in die beginnenden sommerlichen Ferientage die Aussage von Gisela Walsken, dass ihr Haus zusammen mit dem Westdeutschen Rundfunk Köln ein Kinderbetreuungsmodell für die Ferien auf die Beine gestellt hat. Die Mittel für die Aktion Zeughaus-Pänz werden von Sponsoren, darunter die Sparkasse Köln/Bonn, bereitgestellt.