
Die SPD-Kreistagsfraktion drängt seit langem darauf, den sozialen Mietwohnungsbau im Kreis stärker zu fördern. Der Rhein-Sieg-Kreis ist nach wie vor eine Region mit Bevölkerungswachstum. Aber Zuziehende stoßen auf Schwierigkeiten bei der Wohnraumbeschaffung. Dabei steigt der Bedarf an Wohnungen nicht nur durch Zuzug, es wächst auch die Zahl der 1-Personenhaushalte. Interessenten, die eine bezahlbare Mietwohnung suchen, stoßen auf ein knappes Angebot. Familien mit Wohnberechtigungsschein haben kaum eine Chance, eine soziale Mietwohnung zu finden. Der Bedarf wird aber weiter steigen, da viele Rentner normale Mieten nicht mehr zahlen können. Und Bedarf besteht auch n Bezug auf Leistungsempfänger nach SGB II die Aufwendungen des Kreises für die Kosten der Unterkunft sind abhängig vom Wohnungsangebot.
Nun meldet sich der Kreis mit der Erfolgsmeldung, es seien 178 Sozialwohnungen im Bau. Aber diese Zahl ist völlig nichtssagend, kritisiert Harald Eichner, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion. Man muss doch vom Bedarf ausgehen. Allein in der Stadt Siegburg gibt es rd. 700 Haushalte, die einen Berechtigungsschein für eine Sozialwohnung haben. Rechnet man das hoch auf das Kreisgebiet, dann sind diese Neubauten nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Außerdem sei zu berücksichtigen, dass immer mehr der einst geförderten Wohnungen aus der Sozialbindung herausfallen. Die SPD-Kreistagsfraktion fordert daher den Landrat auf, sowohl den Bedarf an Sozialwohnungen im gesamten Kreisgebiet zu ermitteln, d. h. die Zahl der Haushalte mit Berechtigungsschein, als auch den Bestand an solchen Wohnungen. Erst wenn diese Zahlen vorliegen, haben wir ein klares Bild von der Wohnsituation im Kreis, so Eichner. Er befürchtet, dass sich ein groteskes Missverhältnis von Angebot und Bedarf zeigen wird. Die SPD wird daher in den anstehenden Haushaltsberatungen das Thema sozialer Wohnungsbau zu einem Schwerpunkt machen. Wir wollen, dass der Kreis zusammen mit den Kommunen, mit der Wohnungsbaugesellschaft des Kreises und den Gesellschaften der Kommunen die Bedarfslage analysiert, eine aktive Flächen- und Bodenpolitik für den öffentlich geförderten Mietwohnungsbau betreibt und selbst im sozialen Mietwohnungsbau aktiv wird. Auch für den Bedarf an behindertengerechten barrierefreien Wohnungen außerhalb von Einrichtungen fordert die SPD vom Landrat konkrete Zahlen.