
Zum zweiten Mal lud die SPD-Kreistagsfraktion zu einem Neujahrsempfang speziell für Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden und Institutionen, die sich für Menschen mit Behinderung engagieren, ein. Beim ersten Neujahrsempfang im vergangenen Jahr informierte Gerhard Zorn, Leiter des Integrationsamtes des Landschaftsverbandes, zu den Aufgaben seines Amtes.
In diesem Jahr konnte Fraktionschef Sebastian Hartmann als Gastreferenten den Beauftragten für Behindertenangelegenheiten der Landesregierung NRW, Norbert Killewald, begrüßen. Mehr als 60 Gäste waren der Einladung gefolgt und nutzten die Gelegenheit zum gemeinsamen Gespräch und zur Diskussion. Im Mittelpunkt stand der Dialog über das Thema Inklusion.
Die Bemühungen und Schwierigkeiten, das gemeinsame Leben und Lernen von Menschen mit und ohne Behinderung als gesellschaftliche Normalform zu etablieren, wurden thematisiert. So informierte Petra Opschondek, Leiterin der integrativen Kindertagesstätte Kinderburg Veronika Keller aus Siegburg über die Probleme der Finanzierung durch den Landschaftsverband. Besonders erstaunte der Bericht des Geschäftsführers des Diakonischen Werks an Sieg und Rhein, Jochen Schweitzer, der die Schwierigkeiten schilderte, einen behindertengerechten Eingang zu seiner Geschäftsstelle in Siegburg zu schaffen. Die städtische Bauaufsicht sah dadurch den Denkmalschutz verletzt und lehnte den Antrag ab; auch ein Kompromissvorschlag, der beide Belange in Einklang gebracht hätte, wurde abgelehnt. Erfreulich war dagegen der Bericht von Walter Bass, Landesvorsitzender der Selbsthilfegruppe Spina bifida und Hydrocephalus aus Niederkassel, der über ein Erfolg versprechendes Projekt zur Inklusion an der Musikschule in Niederkassel informierte.
Die Vertreter der SPD-Kreistagsfraktion nahmen die Anliegen auf und versprachen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten einzusetzen. Sie baten die Anwesenden, sich mit weiteren Anliegen an sie zu wenden und sagten ihre Unterstützung zu.
Es wurde deutlich, dass die berechtigte Forderung nach Inklusion eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist und die Umsetzung in allen Lebensbereichen der Aufmerksamkeit aller bedarf. Die Kommunen ebenso wie Land und Bund müssen in ihren Verantwortlichkeiten gemeinsam an der Verwirklichung einer inklusiven Gesellschaft arbeiten.