

"Europa steht am Wendepunkt", stellte der SPD-Kreisvorsitzende Sebastian Hartmann zur Begrüßung fest. Die Aktualität und Bedeutsamkeit des Themas zeigte sich schon daran, dass zahlreichen Gäste der Einladung der SPD Rhein-Sieg zum Europa-Empfang in der Hennefer Meysfabrik gefolgt waren.
Der eigentlich angekündigte Gastredner, der Präsident des europäischen Parlaments Martin Schulz, musste kurzfristig wegen Krankheit absagen. Für ihn sprang kurzfristig die Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen, Angelica Schwall-Düren, ein und stand mit ihrem beherzten Plädoyer für ein soziales Europa dem EP-Präsidenten in nichts nach.
Europa leide immer noch unter den Folgen der Krise, an deren Kosten die Verursacher bisher immer noch viel zu wenig beteiligt würden. Die notwendigen Wachstumsimpulse und Maßnahmen gegen die extrem hohe Jugendarbeitslosigkeit in südeuropäischen Ländern fielen bisher viel zu niedrig aus. Auch die deutsche Bundesregierung betätige sich als Bremserin. Zur Finanzierung der nötigen Investitionen forderte Schwall-Düren die zügige Einführung der Finanztransaktionssteuer. Ein Europa, in dem sich die Starken aus der Verantwortung stehlen, sei kein erstrebenswertes Europa, so die Ministerin. Stattdessen brauche es ein sozialeres Europa. Für ihre scharfsinnige Analyse zur politischen Lage der Europäischen Union erhielt Schwall-Düren viel Applaus von den anwesenden Gästen und als kleines Andenken das Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises.
(Foto: Fredy Dey)