Seit 2012 führt der Rhein-Sieg-Kreis zusammen mit dem Job Center das Programm Perspektive Einstieg durch, das Arbeitssuchenden mit besonderen Vermittlungsproblemen umfassende Hilfen anbietet, die sie näher an den Arbeitsmarkt heranbringen.
Die SPD-Kreistagsfraktion möchte dieses Programm nicht nur auf Dauer fortsetzen, sie will auch die Zahl der Geförderten z.Zt. 60 Teilnehmer verdoppeln. Nach langer Zeit der Arbeitslosigkeit ist es oft schwierig, sich wieder an die Anforderungen in der Arbeitswelt anzupassen, begründet Harald Eichner, sozialpolitischer Sprecher der Fraktion, diese Forderung. Da ist man es oft nicht mehr gewohnt, seinen Tag richtig zu strukturieren, früh aufzustehen und dann den ganzen Tag durchzuhalten. Und oft belasten Krankheit, Sucht, eine schwierige familiäre Situation oder Wohnungsnot die Betroffenen.
Die Kombination aus Arbeitsgelegenheit und intensiver sozialer Betreuung im Rahmen des Projekts kann hier vieles bewirken. Bei mehr als der Hälfte der Teilnehmer im ersten Durchgang konnten die psychosozialen Hemmnisse abgebaut werden. Wer das geschafft hat, steht dem Arbeitsmarkt wieder voll zur Verfügung und hat gute Chancen, über weitere Fortbildungsmaßnahmen in eine Arbeitsstelle vermittelt zu werden, sagt Eichner. Wenn man bedenkt, was das für den Einzelnen bedeutet wieder anerkannt zu werden, Einkommen zu beziehen, eine Perspektive zu haben ist der Mitteleinsatz voll gerechtfertigt. Eichner erkennt darüber hinaus eine echte Win-Win-Situation: nicht nur der Einzelne profitiere von dieser Maßnahme, sondern auch der Kreis, denn jede Vermittlung in Arbeit entlaste ihn bei den Sozialkosten.