Verkehrsprojekte im Kreuzverhör: Sondersitzungen zum Bundesverkehrswegeplan im Deutschen Bundestag – Südtangente und Ortsumgehung Hennef-Uckerath erörtert

Drei Tage lang hat der Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages in Sondersitzungen den Bundesverkehrswegeplan beraten. Am Montag waren Straßenbauprojekte in Nordrhein-Westfalen im Mittelpunkt der Fragen, die an das Bundesverkehrsministerium gestellt wurden. Sebastian Hartmann, SPD-Bundestagsabgeordneter für den rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis und Mitglied im Verkehrsausschuss, freut sich über die vom Ministerium erneut bestätigte Zusage für die Ortsumgehung Hennef-Uckerath: "Von den Maßnahmen auf der Bundesstraße B8 im Bundesverkehrswegeplan ist die Umfahrung von Hennef die wichtigste. Deshalb ist sie im Vordringlichen Bedarf Engpassbeseitigung eingestuft worden, weil sie für das gesamte Verkehrsnetz der Region mit Wirkung bis nach Rheinland-Pfalz von herausragender Bedeutung ist."

Hartmann kritisierte in der Ausschusssitzung die Bonner Südtangente, die trotz erheblicher Widerstände vor Ort im
Bundesverkehrswegeplan steht. "Es ist ungewöhnlich, wenn das Bundesministerium sich für dieses Vorhaben stark macht, obwohl die
Landesregierung NRW es aus guten Gründen gar nicht vorgeschlagen hatte ", sagt Hartmann. Auch wenn Ennertaufstieg und
Venusbergtunnel im Bedarfsplan nur in der unteren Kategorie des weiteren Bedarfs gelandet sind, sind sie doch mit Planungsrecht
versehen: "Das Bundesministerium geht von falschen Prognosen aus. Mit der Bonner Nordbrücke und der möglichen zusätzlichen
Rheinquerung bei Niederkassel gibt es aber zwei gute Gründe, 700 Millionen Euro für ein umstrittenes und mit wenig
Realisierungschancen versehenes Projekt wie die Südtangente zu sparen."