Einklang zwischen Gesundheit und Lebensqualität – Gesundheitliche Versorgung auf dem Land

„Die Idylle des Landarztes im Fernsehen hat wenig mit dem Alltag eines Landarztes im Rhein-Sieg-Kreis gemeinsam.“, so begann der Fraktionsvorsitzende Dietmar Tendler seine Begrüßungsrede anlässlich der Podiumsdiskussion zum Thema gesundheitliche Versorgung im ländlichen Raum.

Nach einem Impulsvortrag von Dr. Alexander Wilhelm , Staatssekretär aus dem rheinland-pfälzischen Sozial- und Gesundheitsministerium diskutierten Nicole Sander (Bürgermeisterin in Neunkirchen-Seelscheid), Hermann Allroggen (Vorsitzender Kivi e.V.  ) und Dr. Klaus Rösing (Vorsitzender des Ärztenetzes Eitorf e.V.) mit ihm,  wie die Gesundheitsversorgung und die Lebensqualität im Alter im ländlichen Teil des Rhein-Sieg-Kreises gesteigert werden können.

Interessant war die von Hermann Allroggen erwähnte Studie zwischen dem Zusammenhang von Einsamkeit und steigender Pflegebedürftigkeit im Alter. Der Verein Kivi e.V. versucht, präventiv Pflegebedürftigkeit zu vermeiden und vermittelt Ehrenamtliche, die ältere, alleinstehende Menschen unterstützen und aus der Einsamkeit holen. Ein anderer Ansatz ist das in Rheinland-Pfalz praktizierte Modell „Gemeindesschwestern plus“, das Dr. Wilhelm vorstellte. Diese Gemeindeschwestern leisten ebenfalls eine präventive, um Pflegebedürftigkeit zu vermeiden . Außerdem können sie Ärzte bei vielen Aufgaben entlasten. Diese Entlastung ist dringend notwendig, so Dr. Klaus Rösing vom Ärztenetzwerk Eitorf. Er bilde seit Jahren angehende Hausärzte ausbilde, finde aber seit zwei Jahren keine Bewerber mehr. Die Bürgermeisterin von Neunkirchen-Seelscheid, Nicole Sander, berichtete beispielhaft, was Kommunen und der Kreis konkret tun können, um mehr Anreize für junge Ärzte zu schaffen, damit sie sich auf dem Land niederlassen, etwa über Zuschüsse für Praxisübernahmen. Ralf Rohrmoser-von Glasow moderierte die lebhafte Diskussion der Teilnehmer, die sich einig waren, dass es noch viel Handlungsbedarf gibt.