SPD-Kreistagsfraktion kritisiert Schließung des Abstrichzentrums in Hennef

Waldästl: „Es sind mehr Tests und nicht weniger Kapazitäten notwendig!“

Offener Brief an Landrat Schuster

Mit einem Brief wendet sich die SPD-Kreistagsfraktion an Landrat Sebastian Schuster, um die vorrübergehende Schließeung des Abstrichzentrums in Hennef zu stoppen und endlich mit den Vorsorge-Corona-Tests in den Alten- und Pflegeeinrichtungen im Rhein-Sieg-Kreis zu starten.  „Alle Experten raten dazu möglichst viele Menschen auf das Coronavirus testen zu lassen und der Rhein-Sieg-Kreis weiß es anscheinend besser“, kommentiert SPD-Kreistagsabgeordneter Denis Waldästl die Ankündigung von Landrat Sebastian Schuster. „Wenn nun ausreichend Kapazitäten vorhanden sind, dann sollten wir als Kreis gerade die Menschen aus kontaktreichen Berufen wie Einzelhandel, Nahverkehr, Pflege, Medizin, Schule und KiTa ermutigen sich testen zu lassen“, fordert Waldästl für die SPD-Kreistagsfraktion. „Wir wollen so viele Test wie möglich im Rhein-Sieg-Kreis durchführen“, begründet Waldästl die Kritik. „Hierzu können wir uns auch mehrere mobile Abstrichteams vorstellen“, sagt der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Dietmar Tendler.

Aus Sicht der Sozialdemokraten wird mit der Schließung des Abstrichzentrums das falsche Signal in den Kreis gesendet. „Wir waren froh, dass der Landrat in der vergangen Wochen eingelenkt und flächendeckende Routinetest für Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie mobile Pflegedienste angekündigt hat, nachdem dies über Wochen trotz unseres Vorschlags nicht umgesetzt wurde“, so Tendler. Dass diese Vorsorge-Test nun nicht durchgeführt werden, da die Frage der Finanzierung nicht geklärt sei und man Verhandlungen im Land abwarte, stößt derweil auf Unverständnis der Sozialdemokraten im Kreistag. „Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern im Kreis Sicherheit bieten, dazu zählt auch möglichst viele Tests durchzuführen. Das kann und darf nicht an der Finanzierungsfrage scheitern“, so Waldästl. „Zur Not muss der Landrat eine Dringlichkeitsentscheidung herbeiführen, welche die vorsorgliche Kostenübernahme durch den Kreis sicherstellt“, fordert Waldästl. „Unsere Unterstützung und Zustimmung dafür ist ihm sicher“, sagt Tendler zu. „Die Schließung des Abstrichzentrums ist ein Schnellschuss der mit der erneut ansteigenden Reproduktionszahl in Deutschland nicht zusammenpasst“, so Waldästl abschließend.